SO11 Klimawandelanpassung
SO2(iv) - Förderung der Anpassung an den Klimawandel und der Katastrophenprävention und der Katastrophenresilienz unter Berücksichtigung von ökosystembasierten Ansätzen
Maßnahmenart 1.1 - Grenzüberschreitende Forschung sowie Datenerhebung und -austausch zur Verbesserung des Know-hows und der Vorbereitung auf die Auswirkungen des Klimawandels
Ziel der Maßnahmenart ist das Knowhow und die Vorbereitung in Bezug auf die Auswirkungen und Risiken des Klimawandels auf regionaler und lokaler Ebene zu verbessern, unter besonderer Berücksichtigung der gemeinsamen Forschungstätigkeit und der Anwendung der Forschungsergebnisse in der Region, sowie der Schaffung persönlicher und digitaler Schnittstellen.
Indikative Maßnahmen:
- Studien und Analysen zum besseren Verständnis der Zusammenhänge von Schwachstellen und Anpassungsfähigkeit oder zur besseren Erforschung der natürlichen "Pufferzonen" der Region, z.B. des Schilfgürtels am Neusiedler See/Fertő.
- Datenmonitoring und Aufbau von gemeinsamen Datenbanken zu klimabezogenen Risiken in der Programmregion wie z.B. Extremwetter, Hitze oder Schädlinge, sowie über die Auswirkungen von Anpassungsmaßnahmen
- citicen-science Aktivitäten, zum Beispiel phänologische Beobachtungen
- Entwicklung von Forschungsnetzwerken zum Klimawandel, die eine nachhaltige und langfristige grenzüberschreitende Zusammenarbeit ermöglichen
- Workshops, Konferenzen, Diskussionsrunden zu möglichen Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel und damit verbundene Themen unter Einbeziehung unterschiedlicher Zielgruppen und Stakeholder auf lokaler und regionaler Ebene, auch unter Verwendung digitaler Mittel und sozialer Medien
Maßnahmenart 1.2 - Entwicklung von grenzüberschreitenden Strategien, Management- und Aktionsplänen, die sich mit den Auswirkungen des Klimawandels, den Risiken und den naturbedingten Gefahren in der Programmregion befassen
Ziel der Maßnahmenart ist die grenzüberschreitende strategische Entwicklung zu fördern, um eine bessere Anpassungsfähigkeit an den Klimawandel und die klimawandelbedingten Risiken in der Grenzregion zu ermöglichen, insbesondere im Hinblick auf besonders betroffene Sektoren oder Bereiche wie Natur und Biodiversität, Land-und Forstwirtschaft, Tourismus, KMU, Städte und Gemeinden oder das Gesundheitswesen.
Indikative Maßnahmen:
- Aktionspläne, die Ziele und spezifische Maßnahmen zum Umgang mit den zukünftigen Auswirkungen des Klimawandels definieren
- interdisziplinäre Strategien für klimabezogene Maßnahmen wie Bodenschutz oder Grün- und Freiflächen für Erholungs- und Freizeitnutzungen unter den sich verändernden klimatischen Bedingungen
- Konzepte zum Risikomanagement in spezifischen Sektoren in der grenzüberschreitenden Region (z.B. Natur und Biodiversität, Land- und Forstwirtschaft, Tourismus, Raumplanung, Wohnen, Dienstleistungen und Infrastruktur oder Gesundheitswesen), unter Einbeziehung der zuständigen Katastrophenschutzeinrichtungen
- Pläne und Strategien im Zusammenhang mit Frühwarnsystemen für extreme Wetterereignisse
Maßnahmenart 1.3 - Umsetzungsmaßnahmen einschließlich kleinerer Investitionen zur Anpassung an den Klimawandel und zum Klimaschutz
Ziel der Maßnahmenart ist die Umsetzung wiederholbarer, innovativer Maßnahmen zu fördern, die zur Anpassung an die Auswirkungen des Klimawandels auf regionaler und lokaler Ebene beitragen. Dabei soll auf Best-Practice-Beispiele auf lokaler, nationaler und EU-Ebene aufgebaut werden.
Indikative Maßnahmen:
- spezifische Maßnahmen auf lokaler Ebene, wie z. B. Anpflanzungen von trockenheitsresistenten Arten oder Beschattungsmaßnahmen in Wohngebieten
- Entwicklung von nachhaltigen, klimafreundlichen Produkten, Verfahren und Dienstleistungen bzw. deren Anpassung - falls diese bereits existieren - sowie Unterstützung bei der Anwendung der entwickelten bzw. angepassten Produkte, Verfahren und Dienstleistungen, wie z. B. modifizierte und innovative Techniken zur Holzverarbeitung unter Berücksichtigung möglicher Veränderungen der Holzqualität und der Baumarten; oder "an den Klimawandel angepasste Architektur"
- Entwicklung und Anpassung von technologischen Digitalisierungsmodellen, die auf Klimaresilienz ausgerichtet sind
- Maßnahmen zur Umsetzung neuer Forschungsergebnisse in die Praxis
- Qualifizierungsmaßnahmen für lokale Wirtschaftstreibende, um die Widerstandsfähigkeit der Produktions-, Vertriebs- und Betriebsinfrastruktur der KMU in der Region zu erhöhen
- Entwicklung von Handlungsanleitungen mit verschiedenen nachhaltigen Anpassungsmaßnahmen für lokale Unternehmen und Gemeinden, die darauf abzielen, Hitzeinseln im Stadtgebiet zu reduzieren, Gebäude zu kühlen oder die Infrastruktur in Richtung mehr Energieeffizienz und Reduzierung des CO2-Ausstoßes anzupassen
- Pilotmaßnahmen im Bereich des Katastrophenschutzes, z.B. Frühwarnsysteme für extreme Wetterereignisse, um die Vorbereitung der Region auf klimabedingte Gefahren zu verbessern
- gemeinsame Maßnahmen zur besseren Vernetzung von Vereinen/Organisationen, die auf lokaler Ebene für Risikoprävention und -management zuständig sind (z. B. Feuerwehrvereine)
Maßnahmenart 1.4 - Bewusstseinsbildung hinsichtlich Anpassung an den Klimawandel und Klimaschutz, insbesondere auf lokaler Ebene
Ziel der Maßnahmenart ist die Sensibilisierung von – vorwiegend lokalen – Entscheidungsträgern und der breiten Öffentlichkeit für die Auswirkungen des Klimawandels und den damit verbundenen Anpassungsmaßnahmen
Vorgeschlagene Maßnahmen:
- allgemeine Sensibilisierungsmaßnahmen, die sich an die breite Öffentlichkeit richten, wie z.B. Spiele-Events, Urban Gardening-Aktivitäten, Exkursionen, Schulungen, Schulveranstaltungen oder Ausstellungen
- (digitale) Seminare oder andere Informationsaktivitäten, die sich an lokale Entscheidungsträger richten, über
- klimabedingte Gesundheitsrisiken wie Hitze, die Ausbreitung allergener und toxischer Arten oder den Ausbruch von Infektionskrankheiten, unter Berücksichtigung der Lehren aus der COVID-19-Pandemie
- Katastrophenschutzmaßnahmen und zu Naturgefahren