Strem: Eine Klimaschutz-Gemeinde
Bernhard Deutsch, Bürgermeister der in der Nähe von Güssing liegenden Ortschaft, stellte den ungarischen und österreichischen Interessenten die alternativen Energieerzeugungsmethoden des Dorfes für Stromversorgung und Heizung.
In Strem mit 910 Einwohnern wurde es vor 15 Jahren begonnen, erneuerbare Energien zu nutzen, und seitdem wurden 2 Millionen Euro zu diesem Zweck investiert. Es wurden Leitungen in der Länge von 5,5 Kilometer verlegt und ein Heizungssystem entwickelt, das die billigste Heizungslösung im Burgenland ist. An das System sind 85 Haushälter, beziehungsweise öffentliche Einrichtungen und 55 sogenannte OSG Genossenschaftswohnungen angeschlossen. Eigenschaften des Systems: hoher Komfort, niedrige Heizkosten, keine Servicekosten, Landesförderung der Heizmethode, genaue Abrechnung aufgrund der verbrauchten Wärmemenge, Verarbeitung der Energieträger vor Ort, die Verbraucher sind nahe.
In der Gemeinde wird seit 2005 auch Biogas genutzt. In der mit einer Investition von 2,3 Millionen Euro errichteten Biogasanlage werden monatlich 500 kW Strom und 600 kW Wärme erzeugt. Im Dorf gibt es keine Tierhaltung mehr, so kann eine große Menge, 12 Tonnen von Gras, beziehungsweise Maissilage pro Jahr als Rohstoff zur Gasproduktion verwendet werden. Dadurch wird das Dreifache des Strombedarfs der Gemeinde erzeugt. Ihr wichtigstes Ziel ist, dass das erzeugte Biogas auch von gasbetriebenen Autos genutzt werden kann. Die Verwirklichung dieses Ziels wird auch von der Technischen Universität Wien unterstützt.
Auch das Seniorenheim ist mit Solarzellen ausgestattet. Diese erzeugen 200 Tausend kWh Strom pro Jahr, mit dem das ganze Komplex versorgt werden kann.
Außerdem sind auch die Kläranlage, sowie das Dach des Fernheizwerks mit Solarzellen ausgestattet.
Die freistehende Photovoltaikanlage bietet eine Spitzenleistung von 1340 kWp, die das Vierfache des Energiebedarfs der Gemeinde decken kann, wird aber eine Erweiterung geplant. Die erzeugte Energie wird in Salzwasser-Energiespeichersystemen gespeichert.
Im Dorf wurde die aus ca. 300 Leuchten bestehende Straßenbeleuchtung wurde in energiesparende LED-Technologie umgewandelt.
Darüber hinaus machte der Bürgermeister die Interessenten auf das zum „Nah und Frisch”-System (Organisation zur Unterstützung der wettbewerbsfähigen Markttätigkeit kleinerer Lebensmittelhändler) gehörende lokale Lebensmittelgeschäft aufmerksam, das neben dem grundlegenden Warensortiment zahlreiche lokale und regionale Produkte im Angebot hat.
Das Hauptziel des Im Rahmen des Kooperationsprogramms INTERREG V-A Österreich-Ungarn 2014-2020 verwirklichten Projekts „Ökoachse“ ist, dass die Gemeinden die ein Jahrzehnt lange gute Beziehung zwischen den Grenzregionen auch auf das umweltbewusste und wirtschaftliche Denken erweitern, und dass eine für beide Seiten nützliche Kooperation in der Projektregion zustande kommt.