Klimafreundliche Mobilität in der Grenzregion: Abschlusskonferenz der Interreg AT-HU Projekte "SMART-Pannonia" und "Low Carb Mobility"
Am 9. März fand in Eisenstadt die Abschlusskonferenz von "Low Carb Mobility" statt.
Mobilität verbindet. Dass dies nicht selbstverständlich ist, ist in der Grenzregion Burgenland-Westungarn noch vielen in Erinnerung. Umso größer wird hier die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zum Thema Mobilität geschrieben, denn Mobilität ist nicht nur wesentlich für das menschliche Zusammenleben, sondern auch ein wichtiger Hebel im aktuell mehr denn je im Fokus stehenden Klimaschutz, der ebenso nur grenzüberschreitend erfolgen kann. Die Verbesserung der nachhaltigen Mobilität auf der lokalen und regionalen Ebene verbindet als übergeordnete Zielsetzung die beiden Interreg-Projekten „SMART Pannonia“ und „Low Carb Mobility“, zu deren Abschluss im Rahmen einer Konferenz im Eisenstädter KUZ sich zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter der ungarischen und österreichischen Partnerorganisationen zusammenfanden. Das detaillierte Programm der Veranstaltung finden Sie hier.
Umgesetzte Highlights und aktuelle Herausforderungen
Zum Einstieg erfolgten durch die jeweiligen Lead Partner zusammenfassende Rückblicke auf die Aktivitäten, die seit 2016 in den Projekten „SMART Pannonia“ und „Low Carb Mobility“ erdacht und umgesetzt wurden. Im Anschluss an einen Ausblick auf die neue Programmperiode wurde anhand der Fokusthemen „Öffentlicher Verkehr“ und „Aktive Mobilität“ von VertreterInnen der Projektpartnerorganisationen die Bedeutung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit angesichts neuer wirtschaftlicher, ökologischer und politischer Herausforderungen erörtert. Betont wurde dabei, dass gerade zukunftsweisende Verkehrsformen wie die Bahn, das Alltagsradfahren oder die E-Mobilität einen erhöhten grenzüberschreitenden Planungs- und Kooperationsbedarf aufweisen und somit Herausforderungen darstellen, die am besten gemeinsam bewältigt werden.
Intensivierte Zusammenarbeit
Hochrangige politische Vertreter aus Ungarn sowie dem Burgenland griffen in der für die Konferenz zentralen Diskussionsrunde die Thematik der gemeinsamen Bewältigung mehrerer aktueller Herausforderungen auf. Alle Diskutanten waren sich einig, dass das Zusammentreffen mehrerer historisch einzigartiger Herausforderungen – Pandemie, Krieg, Klimawandel – sich nur in Fortführung der Tradition der guten Zusammenarbeit lösen lässt. Im Mobilitätssektor mit seiner Verknüpfung zu den thematischen Komplexen Energie und Klimaschutz sahen alle Vertreter vielfache Ansatzmöglichkeiten um zur Lösung aktueller Problematiken beizutragen. Aus dem Burgenland kam dabei das klare Bekenntnis zum Ausbau des öffentlichen Verkehrs. So verwies Verkehrslandesrat Heinrich Dorner auf das mit ÖBB und Raaberbahn beschlossene Infrastrukturpaket und betonte die zunehmende Bedeutung im Landesbudget. Neben Infrastrukturmaßnahmen und der Bewusstseinsbildung stellen vor allem auch behördliche Maßnahmen einen Hebel dar. Die Geschwindigkeit der aktuellen Ereignisse erfordere auch schnelle Wege in der Umsetzung, betonte abschließend LR Dorner. Allerdings sei dabei auch die soziale Verträglichkeit zu berücksichtigen, denn „im Mittelpunkt steht immer der Mensch,“ so Dorner.
Festgehalten wurden die Gesprächsergebnisse in dem von LR Dorner, dem Komitatspräsidenten von Győr-Moson-Sopron Zoltán Németh und Hauptnotar Dr. Péter Balázsy als Vertreter des Komitats Vas feierlich unterzeichneten Memorandum of Understanding zur Intensivierung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit.
Gemeinsam die Zukunft bewegen
Das von der Mobilitätszentrale Burgenland in Zusammenarbeit mit den Projektpartnerorganisationen vorbereitete Nachmittagsprogramm bot den zahlreichen Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus Ungarn und Österreich Gelegenheit die Interreg-Projekte aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten: Studien zu Bus und Bahn wurden genauso vorgestellt wie energiewirtschaftliche Aspekte der Mobilitätswende beleuchtet wurden. Konkret umgesetzte Maßnahmen an den Bahnhöfen Wulkaprodersdorf und Fertőszentmiklós verdeutlichten abschließend noch einmal den verbindenden Charakter des grenzüberschreitenden öffentlichen Verkehrs. Angesichts der Zusammenstellung der vorgestellten Maßnahmen, die neben der Infrastruktur und dem Wissenszuwachs auch die Bewusstseinsbildung betrafen, waren sich alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer einig, was klimafreundliche Mobilität in der Grenzregion angeht: Auch wenn wir uns auf einem guten Weg befinden, gibt es noch viel zu tun.