Projekt Inhalt

Der Grenzraum zwischen Österreich und Ungarn ist ländlich geprägt und hat einen hohen Anteil an Betrieben in den Sektoren  Landwirtschaft, Lebensmittelverarbeitung, Gastronomie und Handwerk. Die Mehrzahl dieser Betriebe ist  klein strukturiert und auf den regionalen Markt ausgerichtet. Diese Betriebe sind mit zwei zentralen Herausforderungen konfrontiert. Die kontinuierliche Abwanderung  in die großen Städte führt dazu, dass der regionale Markt kleiner wird und für das Überleben der Betriebe oft nicht mehr reicht. Die zweite Herausforderunge betrifft den Strukturwandel, der von Automatisierung und Globalisierung getrieben wird. Viele Produkte, die bisher von kleinen Unternehmen in der Region  erzeugt wurden, werden nun irgendwo auf der Welt in großer Stückzahl zu viel günstigeren Preisen hergestellt. Das trifft für Produkte fast aller Branchen zu. Den regionalen Produzenten bleiben zwei Möglichkeiten. Entweder sie steigern die Stückzahl und senken die Kosten. Oder sie konzentrieren sich auf Spezialprodukte mit einem höheren Preis. Wie auch immer sie ihre Zukunft ausrichten, eines müssen sie in jedem Fall tun! Sie müssen über ihre eigene Region hinaus gehen und neue Märkte erschließen. Der größte Teil der Kaufkraft befindet sich heute in großen Ballungsräumen wie Wien, Graz, Budapest oder Győr. Die meisten regionalen Betriebe haben aber zu wenig Ressourcen, um dort selbst Vertriebsstrukturen aufbauen zu können. Eine Alternative bietet der Onlinehandel, in den bereits viele investiert haben. Der Onlinehandel eignet sich gut, um Produkte und Marken bei Kunden zu verkaufen, die diese schon kennen. Der Onlinehandel eignet sich nicht für Produkte, die die Kunden noch nicht kennen. Viele traditionelle Onlinehändler wie  Amazon haben deshalb begonnen, selbst physische Geschäfte zu eröffnen. Viele Kunden wollen Produkte ausprobieren, bevor sie diese Online bestellen. Wenn Betriebe der Region einen neuen Markt erschließen möchten, müssen sie deshalb vor Ort präsent sein!

Traditionell gibt es 2 Möglichkeiten, neue Märkte in Ballungsräumen wie Wien oder Budapest zu erschließen, die Belieferung von fremden Geschäften und Handelsketten oder die Gründung eines eigenen Ladens. Beides ist für kleine Betriebe riskant. Im einen Fall begibt man sich in fremde Abhängigkeiten, im anderen Fall ist die Gefahr groß, dass man sich übernimmt. Es braucht ein Modell, in dem die eigenen Interessen gewahrt bleiben, ohne dass man das ganze Risiko allein tragen muss.In letzer Zeit wurden zahlreiche neue Konzepte erprobt, um Produkte von regionalen Produzenten in der eigenen Region gemeinsam zu verkaufen. Auf Basis dieser Erfahrungen wird im Projekt ein bilaterales Modell unter dem Titel "Shop of Region" entwickelt, das auch in großen Städten außerhalb der Region umsetzbar ist. 

Als "Shop of Region"  wird ein Geschäft verstanden, in dem Produkte und Dienstleistungen von Betrieben aus ländlichen Regionen gemeinsam präsentiert und verkauft werden. Der Betrieb des Geschäfts erfolgt in diesem neuen Modell durch eine bilaterale Partnerschaft von Organisationen und Unternehmen. Diese schließen sich in geeigneter Weise zusammen, um den Shop of Region zu betreiben. Alle Partnerbetriebe haben die Möglichkeit, im Shop of Region eine Fläche in unterschiedlicher Größe zu mieten, wo sie ihre Produkte und Dienstleistungen aus Landwirtschaft, Gewerbe und Tourismus präsentieren und verkaufen. Die Fixkosten des Geschäftes werden mit fixen Mietbeiträgen der Partner für die von Ihnen beanspruchte Präsentationsfläche gedeckt.  Die Partner finanzieren ihren Kostenanteil wiederum mit den entsprechenden Verkaufserlösen ihrer Angebote.  Um das Geschäft zu beleben, wird es  laufend mit unterschiedlichen Aktivitäten wie Verkostungen, Präsentationen, Workshops und Seminaren von den einzelnen Betrieben bespielt. Das Grundsystem ist also sehr einfach. Für eine erfolgreiche Umsetzung sind aber viele Details zu klären, was durch das gegenständliche Projekt gewährleistet wird.