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Joint Ambrosia Action
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Projekt Inhalt

Das Projekt Joint Ambrosia Action

Das Beifußblättrige Traubenkraut (Ambrosia artemisiifolia), auch Ragweed genannt ist ein einjähriges „Unkraut" aus der Familie der Korbblütler. Ragweed siedelt sich bevorzugt an Straßen- und Wegrändern, auf Feldern und Ackerflächen, auf Baustellen, Schuttablageplätzen und Brachflächen an. Seine Samen sind extrem lebensfähig und seine Pollen gehören zu den stärksten Allergieauslösern. Durch die Klimaerwärmung steigt sowohl die Zahl der Betroffenen als auch die Schwere der Symptome stark an. Im Rahmen des INTERREG Projekts „Joint Ambrosia Action“ soll die Erfassung und Eindämmung von Ragweed grenzüberschreitend ausgearbeitet und organisiert werden.

 

Warum ist die Ragweedbekämpfung so wichtig?

Die Pollen von Ragweed (Ambrosia artemisiifolia) sind besonders aggressive Allergie-Auslöser und verursachen jährlich einen großen volkswirtschaftlichen Schaden. Ungarn ist seit langem vom Ragweed-Problem betroffen und hat sowohl organisatorisch als auch rechtlich Bekämpfungsmaßnahmen verankert. In Österreich hat sich die Pflanze erst in den letzten Jahren verstärkt ausgebreitet. Besonders betroffen ist das Burgenland, da die Verbreitung in erster Linie aus den östlichen Nachbarländern erfolgt. Die Samen werden aus Ungarn durch Verkehrsmittel und landwirtschaftliche Maschinen eingeschleppt. Durch die stärkere Verbreitung im Burgenland steigt auch die Pollenkonzentration deutlich an. Da Maßnahmen auf rein nationaler/regionaler/lokaler Ebene nicht ausreichend sind, ist ein grenzüberschreitender Ansatz erforderlich. Eine Reduktion der Verbreitung im Burgenland wirkt sich auch positiv auf die angrenzenden Bundesländer aus.

 

Welche Aktivitäten sind im Rahmen von Joint Ambrosia Action geplant?

Gemeinsame Erhebung und Grundlagenforschung in der Grenzregion

Zum Thema Ragweed wurden schon im letzten Jahrzehnt weltweit zahlreiche Forschungsarbeiten durchgeführt, das Wissen über mögliche Bekämpfungsmaßnahmen ist daher bereits vorhanden. Was der Grenzregion fehlt sind notwendige Flächeninformationen, die Auskunft über das Ausmaß des Befalls geben. Im Projekt werden die Ausbreitungsquellen und –vektoren aufgedeckt und die regionstypischen biologischen Grundlagen analysiert. Auf Basis der so sichergestellten Daten können die beteiligten Institutionen auf die regionalen Anforderungen zugeschnittene und erstmals grenzüberschreitend koordinierte Empfehlungen für eine Bekämpfung und Verhinderung der Ausbreitung ausarbeiten.

 

Aufbereitung des rechtlichen Rahmens für Bekämpfungsmaßnahmen

Mithilfe des Projekts wird der rechtliche Rahmen für die Bekämpfung im Burgenland aufbereitet und dabei mit dem ungarischen System harmonisiert.

 

Aufbau eines gemeinsamen Ragweed-Meldesystems

Durch den Aufbau eines gemeinsamen Ragweed-Meldesystems und einer Ablaufkette für Bekämpfungsmaßnehmen wird erstmals ein grenzüberschreitender Datenaustausch im Bezug auf Ragweed-Vorkommen und Pollenbelastung ermöglicht. Mit der Etablierung einer bilateralen Ragweed-Arbeitsgruppe mit ExpertInnen aus dem Burgenland und den angrenzenden Komitaten (Győr-Moson-Sopron und Vas) wird der Grundstein für eine langfristige institutionelle Zusammenarbeit gelegt. Das Meldesystem wird mit den zuständigen Stellen in den benachbarten Bundesländern sowie mit Bundesstellen abgestimmt. Die Ablaufkette für Bekämpfungsmaßnahmen soll gemeinsam mit den relevanten Stellen (Land, Gemeinden, Landwirtschaft, Straßenerhalter) entwickelt werden.

 

Kommunikationsmaßnahmen

Die Kommunikation spielt im Projekt eine besonders wichtige Rolle. Denn allein durch die Ausarbeitung von Geboten und anderen Regelungen kann das Ragweed Problem nicht gelöst werden. Der Hauptgrund für die Verbreitung besteht hauptsächlich darin, dass das Problem in der Bevölkerung nicht bewusst wahrgenommen wird und dass sich die Bekämpfungsmaßnahmen oft ineffizient erweisen - was meistens auf die Nichtbeachtung der biologischen Eigenschaften der Pflanze zurückzuführen ist. Die umfassende zielgruppenspezifische Kommunikation zur Information und Bewusstseinsbildung bildet daher einen wichtigen Schwerpunkt im Projekt. Die Aktivitäten zur Bewusstseinsbildung werden deshalb eine breite Zielgruppe ansprechen. Neben der lokalen Bevölkerung, Schülern und den Landwirten werden auch die Gemeinden, Interessenvertretungen, Straßenverwaltung, Maschinenringe, Landschaftspfleger und Organisationen mit Naturschutz-Bezug informiert. Die im Projekt ausgearbeiteten (z.B. Infofolder, Handbuch für Praktiker, Mobile App) werden allen Interessierten zur Verfügung gestellt.


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