Vetmeduni-StudentInnen besuchen die Pannonische Universität
Der erste Tag der Veranstaltung startete mit Vorträgen von Lektoren der Abteilung Tierwissenschaften der Pannonischen Universität. Károly Dublecz, der CEPI-Projektleiter, stellte den Studierenden die Universität und insbesondere die Georgikon Fakultät vor. Professor Dublecz gab einen Überblick über die vorhandene Infrastruktur und die aktuellen Forschungstätigkeiten, außerdem fasste er die wichtigsten Merkmale des ungarischen Geflügelsektors zusammen.
Der CEPI-Projektmitarbeiter Andor Molnár berichtete in seinem Vortrag „Campylobacter, a challenge for the poultry sector” über die Relevanz von pathogenen Darmkeimen für die Lebensmittelsicherheit. Diese Bakterien stellen seit dem Verbot von antibiotischen Leistungsförderern eine besondere Herausforderung für den Geflügelsektor dar. Dr. Molnár unterstrich in seiner Präsentation den Einfluss der Ernährung auf die Darmflora und auf Campylobacter.
László Pál, Koordinator des CEPI-Arbeitspakets Geflügelernährung betonte in seinem Vortrag mit dem Titel „Early nutrition strategies” wie wichtig es ist, dass Eintagsküken sofort mit Futter versorgt werden.
Diese beiden oben erwähnten Themen stellen wichtige praktische Aspekte der Geflügelernährung und -gesundheit dar, die, wenn überhaupt, im Grundstudium der Veterinärmedizin nur am Rande behandelt werden.
Nach den Präsentationen besuchten die Studierenden das Futtermittelanalysenlabor, wo wichtige analytische Methoden und die dafür eingesetzten Geräte präsentiert wurden. Im Detail wurden ein Viskosimeter (ein spezielles Gerät zur Messung der Viskosität) sowie ein Bombenkalorimeter vorgestellt. Beide, mit Projekt-Ressourcen angeschafften, Geräten ermöglichen es, wichtige Informationen bei Untersuchungen zur Geflügelernährung und ‑gesundheit zu sammeln.
Im Tierversuchsstall konnten die StudentInnen einen Einblick in einen laufenden Fütterungsversuch bekommen und wurden über die Haltungsbedingungen sowie über das Versuchsmanagement informiert. Außerdem konnten die Gäste den Tätigkeiten bei einem laufenden Verdauungsversuch sowie der Einstallung einer Entenherde beiwohnen.
Den Abschluss des ersten Tages bildete ein Managementmeeting der CEPI-MitarbeiterInnen im Resort der Pannonischen Universität am Plattensee. Außerdem hatten die Gäste die Möglichkeit auf dem Plattensee zu rudern. Nach dem die Sturmwarnung erst gerade aufgehoben wurde, wurde die Teamfähigkeit dabei ordentlich gefordert!
Am zweiten Tag der Veranstaltung wurde die Brüterei der Bábolna Tetra Kft. in Uraiújfalu besucht. Dieses Unternehmen gehört zu den weltweit führenden Legehybridzuchtfirmen. Das Vorgängerunternehmen befand sich im ungarischen Staatsbesitz und kann mit mehr als 200 Jahren Tierzuchterfahrung aufwarten. Die Firma ist mit seinen Produkten, Logistikzentren und der Genetik seiner Tiere auf vier Kontinenten vertreten. Die Brüterei wurde den Gästen zuerst in einer Video-Präsentation vorgestellt, danach hatten sie die Möglichkeit, von einer modernen Besuchergallerie aus die Sortierung und Impfung von Eintagsküken zu verfolgen. Danach stellte der Leiter der Brüterei, Gergő Keller, verschiedene Aspekte der Bruttechnik vor. Im anschließenden Gespräch wurden den interessierten Studierenden die aktuellen Impfprogramme näher gebracht.
Als Nächstes stand ein Besuch beim Futter- und Vormischungshersteller UBM Kft. in Szeleste auf dem Programm. Nach einer Investition von 1 Mrd. Forint wurde 2015 die neue Anlage eröffnet. Die modernste Futtermühle mit der höchsten Kapazität der ungarischen Region Transdanubien produziert 168 000 Tonnen Futtermittel pro Jahr. Die Produktionskapazität beträgt 30 Tonnen pro Stunde, es werden 40 Futtermittelsorten für vier verschiedene Tierarten hergestellt. Nach einer kurzen Vorstellung des Werks wurde der gesamte Prozess der Futtermittelherstellung, vom Rohmaterial zum fertigen Produkt, im Detail erklärt und konnte über sieben Stockwerke des Werks verfolgt werden. Die Besucher wurden dabei vom technischen Direktor von UBM Feed, Kázmér Csaba Ács, geführt.
Den letzten Programmpunkt des fachlichen Teils der Veranstaltung bildete der Besuch des Putenbetriebs „Pannon Turkey“ in Jánosháza. Gábor Molnár, der Besitzer, führte über das Betriebsgelände, auf dem Puten verschiedener Altersstufen in unterschiedlich ausgestatteten Ställen gehalten werden. Die Besucher erhielten detaillierte Informationen über die praktischen Aspekte der Putenhaltung sowie über die speziellen Herausforderungen dieser Branche. Das Austauschprogramm wurde festlich mit einem Mittagessen im Restaurant des Festetich Schlosshotels beendet.